| |
 |
| Das Alt-Oberurseler Brauhaus |
 |
| Herr Studanski zeigte den Gästen das Standesamt im Brauhaus |
 |
| Der Braukessel |
 |
| „Haxenkönig“ Gregor Michalik unterhielt sich mit Tischnachbarn über sein Projekt in China |
 |
| Gan Bei – Prost! |
 |
| Guten Appetit! |
 |
| Wenn man richtigen Hunger hat... |
 |
| Bier verschiedener Sorten auch zum Mitnehmen |
|
Was verbindet die Kulturen so flüssig wie das selbst gebraute gute Bier? Nachdem man im Mai die pikante Peking-Ente probiert hat, möchte man nun umgekehrt auch das berühmte deutsche Bier genießen. Im traditionellen zugleich besonderen Ambiente eines Brauhauses mit Standesamt, dem Alt-Oberurseler Brauhaus, fand der monatliche Frankfurter Sinologenstammtisch am 7. Juni 2006 mit über 20 Teilnehmern statt.
Groß, schön und gemütlich – das ist der erste Eindruck vom Brauhaus. Im Hochzeitssaal begrüßten die Organisatoren des Sinologenstammtisches, Kerstin Bechtold und Damin Ren, die Gäste mit warmherzigen Worten. Die Gestaltung des diesmaligen Stammtisches war vor allem der freundlichen Unterstützung durch Herrn Thomas Studanski, den Chef des Brauhauses, zu verdanken.
Herr Studanski freute sich, dass Freunde des Sinologenstammtisches gekommen waren. Vor allem fand er es schön, dass durch das Bier auch ein Teil der deutschen Kultur repräsentiert wird und damit nun auch chinesische Gäste angezogen werden. Das Haus wurde zu Anfang des 18. Jahrhunderts gebaut und viele Einrichtungen sind heute noch im Originalzustand. Im darauffolgenden Rundgang zeigte er den Gästen das Standesamt, das Gasthaus, den Braukeller, den Biergarten, die Brennbar und das Lager. Bei schönem Wetter können gleichzeitig bis zu 900 Gäste im Brauhaus bedient werden. Alljährlich werden hier 16 Sorten Bier gebraut. Im Brauhaus finden auch zahlreiche Veranstaltungen statt – eine Feier mit dem Vollmondbier, ein Boxwettbewerb im Biergarten, musikalische Darbietungen und nicht zuletzt stimmungsvolle Hochzeiten im Hochzeitssaal. Dieses Jahr wurde zum ersten Mal eine deutsch-chinesische Hochzeit hier gefeiert.
Das deutsche Bier ist weltberühmt. Das vom Brauhaus gebraute Bier hat seinen charakteristischen Geschmack. So lud Herr Studanski jedem Teilnehmer zum einem von ihm und seinem Braumeister gebrauten Bier ein. Die Chinesen in China sind bereits mit dem deutschen Bier und manche sogar mit dem Reinheitsgebot vertraut. Es gibt heutzutage in größeren Städten Chinas u.a. Paulaner und auch zahlreiche andere kleinere Brauhäuser. Neuerdings möchte der „Haxenkönig“ Gregor Michalik in China eine Haxenkette etablieren. Er ist davon überzeugt, dass das traditionelle deutsche Essen und das gute deutsche Bier in China ein positives Echo finden werden. Schon seit seiner Kindheit hat sich Michalik für China interessiert. Er möchte gerne in den nächsten 20 Jahren in China wohnen und an seinem Brauhaus-Projekt arbeiten. Hua Yang aus Shanghai fand sein Vorhaben sehr interessant und gab ihm gleich einige Vorschläge. Beide vereinbarten sich zu einem weiteren Treffen, um das Gespräch zu vertiefen.
Für Florian-Ittho Wenski aus der Messe Frankfurt ist die Stadt Shanghai nicht unbekannt. Er organisiert die Musikmesse in Shanghai und betreut dabei die deutschen Messeteilnehmer. Er zeigte sich erstaunt, dass viele chinesische Hersteller für Musikinstrumente auf der Frankfurter Musikmesse in den letzten Jahren immer mehr gute Produkte zu günstigen Preisen präsentiert haben. Der technische Fortschnitt in China ist beachtlich. Eines hat die Messe mit unserem Stammtisch gemeinsam: Auch dort werden Menschen aus verschiedenen Kulturen über gemeinsame Interessen zusammengebracht.
Nach mehrjährigem Aufenthalt in Hongkong ist Frau Dr. Katrin Fiedler vor kurzem wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Frau Dr. Fiedler ist die Koordinatorin im Interdisziplinären Zentrum für Ostasienstudien an der Universität Frankfurt und organisiert unter anderen Vorträge. Beispielsweise wird Herr Prof. Jacob Park aus den USA am 21. Juni an der Universität Frankfurt einen Gastvortrag halten. Allein das Thema des Vortrags ist schon herausfordernd: "China and Sustainable Development: Global Risks and Opportunities". Es wird sicherlich eine lebhafte Diskussion geben.
Gesprächsweise wurde auch bekannt, dass Wenjie Xu und ihr französischer Verlobter in diesem Sommer ebenfalls im Brauhaus heiraten werden. Das Brauhaus ist zu einem Treffpunkt für Menschen aus der näheren und ferneren Umgebung zu allen möglichen Anlässen geworden.
Es wurde die typische Brauhauskost geboten und auch gern bestellt: Leberknödelsuppe, Brauhauspfanne, Schweinshaxe mit Sauerkraut, Bratwurst, u.v.m. Deftig, schmackhaft und reichlich. Die Teilnehmer des Stammtisches genossen das geschmackvolle Essen und das leckere Bier in freundlicher und gemütlicher Atmosphäre. Der lebhafte Austausch über chinesische und deutsche Kultur zwischen in Deutschland lebenden Chinesen und Chinainteressierten vor Ort fand also in einem vorzüglich geeigneten Rahmen statt. Neben einigen „Stammteilnehmern“ waren auch viele neue Gesichter zu sehen, man fand schnell neue China-Freunde. Verschiedene Themen waren offenbar so interessant, dass einige Teilnehmer sich erst gegen Mitternacht verabschiedeten.
Der Sinologenstammtisch unterscheidet von den meisten Stammtischen dadurch, dass die Veranstaltungen immer kreativ gestaltet werden und man jedes Mal einen anderen Ort hat, also ein wandernder Stammtisch. Für den nächsten Sinologenstammtisch am 12. Juli haben sich die Teilnehmer den Besuch der chinesischen Photoausstellung "Humanism in China" im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt vorgenommen und freuen sich auf das baldige Wiedersehen.
Informationen:
1. Der Frankfurter Sinologenstammtisch
|
| |
Der Frankfurter Sinologenstammtisch wurde von in Frankfurt lebenden Sinologen Anfang des Jahres gegründet. Ziel des Sinologenstammtisches ist es, einen geselligen Treffpunkt für Sinologen und China-Interessierte zu bieten, um sich gemeinsam mit Chinesen über chinesische Kultur, Traditionen und die Gegenwart im modernen China von heute zu unterhalten. Für Chinesen ist der Stammtisch eine gute Möglichkeit, mit den Deutschen über die europäische Kultur und das heutige Deutschland zu sprechen. Der Sinologenstammtisch trifft sich jeden ersten Mittwoch im Monat. Im Unterschied zu anderen Stammtischen findet dieser jedes Mal an unterschiedlichen Orten statt, die immer von den Organisatoren und aktiven Mitgliedern mit Sorgfalt ausgewählt werden. |
| |
|
2. Das Alt-Oberurseler Brauhaus
|
| |
Das Brauhaus ist eine historische, kulturelle und kulinarische Einrichtung. Das Brauhaus bietet im ersten Stock den Raum Vier Jahreszeiten, das Blumenzimmer und den Hochzeitssaal – es handelt sich hier um Hessens einziges Standesamt in einer Brauerei. Diese Räume zeigen größtenteils die restaurierte Originalausstattung von 1770.
Im Gastraum im Erdgeschoss wird das Bier gebraut, das es im Ausschank gibt. Im Braukeller von 1724 steht die Bühne für Kabarett und Kleinkunst. Sonntags zwischen 10:00 und 14:00 Uhr wird hier der Bayern-Brunch angeboten.
Im Biergarten mit 300 Sitzplätzen sitzt man im Schatten alter Bäume und genießt den Sommer. Zum Brunnenfest - 1 Woche nach Pfingsten - wird für Konzerte eine Open-Air-Bühne aufgebaut.
In der Brennbar steht die kleine Bühne für Folk und andere Musik „unplugged“. Hier werden u.a. große Faschingspartys gefeiert. Auch wird hier der hauseigene Brauhausschnaps aus Bier gebrannt.
Das Brauhaus bietet typische Brauhauskost: Deftig und schmackhaft, von der Leberknödelsuppe bis zur Brauhauspfanne. Salate und feine Süßigkeiten als Dessert - wie etwa Apfelstrudel in Vanillesauce - runden den Abend ab. Sie speisen à la carte. Das Alt-Oberurseler Brauhaus rangiert auf dem 1. Platz unter allen Brauhäusern im Rhein-Main-Gebiet gemäß Wertung der Zeitschrift „Frankfurt geht aus 2006“.
|
|
| |
|
3. Spezialitäten des Brauhauses
|
| |
• Rumpsteak "Deutsches Haus" mit Zwiebeln, Ei, Bratkartoffeln und Salat
• Leckere Lammkoteletts auf Rösti mit Blattspinat, dazu eine Grilltomate
• Orscheler Brauhaushaxe mit Kraut und Brot
• Leckerer Schweinebraten in Dunkelbiersoße mit Knödel und Rotkohl
• Hähnchenbrust "natur" mit Bratkartoffeln und Salat |
|
|
|
